SoundInsightN°18

01
EZB und SNB senken Zinsen im Juni
02
Kommende Monate dürften Klarheit in Bezug auf Wachstum bringen
03
Fed sieht nur noch eine Zinssenkung im Jahr 2024
04
Unveränderte Gewichtung bei Anleihen und Aktien

Bonds

Übersicht
Zinsniveau
Risikoaufschläge
Nicht attraktivAttraktiv

Equities

Übersicht
Risikoprämie
Frühindikatoren
Risikoindex
Nicht attraktivAttraktiv
Veröffentlicht am 26.6.2024 von Christian Luchsinger

Halbzeit 2024: Finanzmärkte übertreffen Erwartungen

Die neusten Wirtschaftsdaten festigen die Meinung von solidem Wachstum und sinkender Inflation. Zur Jahreshälfte befinden sich fast alle Anlageklassen im grünen Bereich – entsprechend hoch sind die Erwartungen für die zweite Halbzeit 2024.

Die Federal Reserve gab anlässlich ihres Juni-Meetings die neuesten wirtschaftlichen Einschätzungen bekannt. Dabei wurde auf eine nach wie vor stabile wirtschaftliche Lage hingewiesen, womit der Bedarf für tiefere Zinsen gegenüber der letzten Einschätzung vom März gesunken ist. Vor drei Monaten sah die Fed noch drei Zinssenkungen im laufenden Jahr; aktuell erwartet die Notenbank nur noch eine Zinssenkung. Höhere Zinsen für länger - eigentlich kein Wunschszenario für die Märkte.

Fast zeitgleich mit der Kommunikation der Fed sorgte jedoch die Veröffentlichung der Konsumenten- und Produzentenpreise für eine positive Überraschung: Zum zweiten Monat in Folge blieb die Teuerung hinter den Erwartungen der Ökonomen zurück. Dies führte dazu, dass die Marktteilnehmer nun entgegen der Prognose der Fed eine zusätzliche Zinssenkung im laufenden Jahr erwarten. Unterstützt wurde diese Erwartung von leicht rückläufigen Einzelhandelsumsätzen und einer abnehmenden Dynamik des US-Arbeitsmarktes.

Währenddessen senkten die Währungshüter in Kanada und Europa diesen Monat zum ersten Mal im aktuellen Zyklus die Zinsen. Dies, obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) gleichzeitig ihre eigene Prognose für die Inflation anhob. Für die größte Überraschung in der Geldpolitik sorgte aber erneut die Schweizer Nationalbank. Zum zweiten Mal in Folge senkte die SNB die Leitzinsen unerwartet um 0.25%. Wie schon im März wurde der Entscheid mit einer tieferen Inflation und einem noch immer teuren Franken begründet.

Die Einkaufsmanagerindizes (PMI) zeigten im Juni eine positive Entwicklung. Sowohl das verarbeitende Gewerbe als auch der Dienstleistungssektor konnten zulegen. Besonders bemerkenswert ist, dass der globale Index für das verarbeitende Gewerbe auf den höchsten Stand seit Juli 2022 gestiegen ist. Gleichzeitig erreichte der Dienstleistungssektor den höchsten Wert der letzten zwölf Monate. Die Kombination von tieferer Inflation und einem positiven Ausblick für Industrie und Dienstleister entspricht definitiv dem Geschmack der Anleger.

Dass die US-Leitzinsen noch immer bei 5.5% verharren, war jedoch zu Jahresbeginn alles andere als ein Wunschszenario. Damals wurden sechs Zinssenkungen für 2024 prognostiziert – die erste bereits im März. Rückblickend lässt sich somit feststellen, dass die Finanzmärkte trotz höherer Zinsen die Renditeerwartungen in der ersten Halbzeit 2024 übertroffen haben. Die kommenden Monate werden zeigen, ob sich dieser Trend fortsetzt und sich die erhoffte Stabilität der Märkte fortsetzt. Aktuell rechnet der Markt mit einem schon fast perfekten Szenario von steigendem Gewinnwachstum bei den Unternehmen, sinkenden Zinsen und gleichzeitig sinkender Inflation. Mit diesen Perspektiven blicken wir gespannt auf die zweite Halbzeit 2024, in der sich zeigen wird, ob die positiven Erwartungen enttäuscht werden. Über die nächsten Wochen erwarten wir vor allem aus dem Konsumbereich aufschlussreiche Daten, welche mehr Visibilität in Bezug auf das Wachstum geben werden. Eine Zinssenkung im Anschluss an die US-Wahlen scheint uns durchaus realistisch.

Mit den positiven Entwicklungen des letzten Monats bewegt sich das Sentiment der Anleger schrittweise in den euphorischen Bereich, wo es jedoch noch nicht angelangt ist. Wir bleiben bei einer neutralen Positionierung bei Aktien und bleiben vorsichtig, was Ausfallrisiken bei den Anleihen anbelangt.

Appendix

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